Text: Ines B. Kasparek, Interview: Klaus Peter Vollmann

Extravagant, individuell, vielseitig

Mit Trendgespür und einem unverwechselbaren Stilmix aus Glamour und Rock ’n’ Roll etablierte sich das 1984 gegründete Unternehmen aus Lauf an der Pegnitz in Süddeutschland mit seinen detailreichen Kollektionen als international führende Schmuck- und Uhrenmarke. Eckpfeiler des Sortiments sind die Sterling Silver Kollektion sowie der legendäre Generation Charm Club. Thomas Sabo ist mit seinem qualitativen Händlernetz von circa 2.800 Partnern und mit rund 300 eigenen Shops auf fünf Kontinenten vertreten und zählt über 1800 Mitarbeiter, 490 dvon am Heimatstandort.

Die aktuelle Kollektion beeindruckt in jeder Hinsicht. Sie ist farbenfroh, dekorativ und flexibel, romantisch und ausdrucksstark zugleich. Mit einem Wort: Paradiesisch.

© Thomas Sabo

Jubiläum

2019 feiert das Unternehmen bereits sein 35-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums baten wir den Firmengründer zum Gespräch: Der „Beinahe-Österreicher“ Thomas Sabo  im Interview über Erfolg & Leidenschaft.

Schmuckstars: Ihre Karriere als Designer begann in den 1980er Jahren. Warum gerade mit Schmuck?

Thomas Sabo: Schmuck hat mich schon immer fasziniert – besonders, wenn er von interessanten Typen in ­Szene gesetzt wird. Schmuck symbolisiert so vieles: Emotionen, Erinnerungen, Traditionen, Bräuche und Verbindungen – ob als Erbstück, Meilenstein oder als trendiges Accessoire – da lässt sich viel daraus machen. Mein Faible für Schmuck hat sich aber auch während meiner frühen Reisen immer stärker entwickelt. Irgendwann begann ich auf meinen Asien-Reisen Schmuck zu verkaufen und habe nach und nach und sehr konservativ agierend das Geschäft ausgebaut. Später ist es mir gelungen, in der noch immer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Thomas Sabo-Creative Director Susanne Kölbli eine eigene Marke zu schaffen und mit dieser Saison für Saison mit neuen Kollektionen zu überraschen und Lebensbegleiter in Form von Schmuckstücken zu schaffen. Eine wirklich schöne Aufgabe.

Schmuckstars: Eine Ihrer ersten Kreationen war ein Schlangenring und noch heute hat die Schlange als Motiv große Bedeutung bei Ihnen. Woher kommt diese Vorliebe?

Thomas Sabo: Diese Faszination geht zurück auf meine Asien-Reisen, die ich als junger Mann unternommen habe. Lange bevor ich meine eigene Marke entwickelte, ließ ich mir auf Reisen eigenen Schmuck fertigen: Dazu gehörten neben Armbändern auch Schlangenringe. Ich verbinde daher mit der Schlange besondere Erinnerungen, zudem gefallen mir die reiche Symbolik und der Mythos dahinter. Mittlerweile ist die Schlange ein ­ikonisches Thomas Sabo-Design und findet sich in vielen unserer Kreationen wieder – immer wieder neu interpretiert.

© Thomas Sabo

Schmuckstars: Sie haben mit Charms das Bettelarmband zum Kult gemacht. Warum ausgerechnet ein Schmuckstück, das man früher zu verschiedenen Anlässen von der Oma geschenkt bekam?

Thomas Sabo: Zur damaligen Zeit wurde Schmuck wieder persönlicher. Der Sammeltrend, sich Schmuck selbst zusammenzustellen, das lag einfach irgendwie in der Luft. Unter dem Motto „Love, Luck, Fashion & Passion“ haben wir also 2005 den Charm Club eingeführt und das klassische Bettelarmband in ein Fashion-­Must-have umgewandelt. Die Begeisterung und Leidenschaft, mit der der Charm Club international aufgenommen wurde, haben damals alle unsere ­Erwartungen übertroffen. Für Susanne Kölbli, das Thomas Sabo-Team und mich war es ein Meilenstein – ein wahnsinniger Erfolg. Mit dem Relaunch und der Einführung des Generation Charm Clubs Anfang 2018 haben wir dann der Kollektion ein völlig neues Gesicht ­gegeben und möchten damit über die loyalen Fans der Kollektion hinaus alle unsere Kunden erreichen.

Schmuckstars: Welchen Schmuck tragen Sie selbst?

Thomas Sabo: Ich selbst besitze nur wenige Schmuckstücke und diese haben alle eine emotionale Bedeutung für mich. Ich probiere aber natürlich viele Muster oder lasse mir gelegentlich etwas anfertigen. Ansonsten entscheide ich je nach Anlass, welchen Schmuck ich tragen möchte. Aktuell trage ich unterschied­liche Armbänder und Ketten im Mix-und-Match-Look.

Schmuckstars: Viele glauben, Sie seien Österreicher. Woher rührt dieses Missverständnis?

Thomas Sabo: Ich bin in Österreich aufgewachsen. Mit zehn Jahren bin ich aber nach Deutschland gekommen und habe dort meine Schulzeit verbracht und meine Ausbildung in Nürnberg absolviert.

Schmuckstars: Haben Sie dennoch etwas typisch Österreichisches an sich?

Thomas Sabo: Durch meine zahlreichen Reisen ­haben mich viele verschiedene Kulturen geprägt und beeinflusst. Dabei habe ich auch die Dienste eines hausarbeit schreiben lassen  genutzt, um akademische Arbeiten zu verfassen, die tief in die Kulturen eintauchen, welche ich erforscht habe. Mich dabei auf bestimmte Stereotype festzulegen, finde ich schwierig. In jedem Fall liegt mir Österreich sehr am Herzen und ich komme immer wieder gerne nach Tulln und Wien.

Abschlussfrage: Kann eine Frau überhaupt zu viel Schmuck haben?

Thomas Sabo: Unabhängig davon, ob Mann oder Frau, geht es bei Schmuck darum, die Stücke zu finden, die zur Persönlichkeit passen und den eigenen Stil unterstreichen. Das können sehr viele oder eben wenige sein – Schmuck ist etwas sehr Persönliches. Bei der Auswahl ist es ­allerdings immer wichtig, auf Design und Qualität zu achten.

© Thomas Sabo

“Ich selbst besitze nur wenige Schmuckstücke, die alle eine emotionale Bedeutung für mich haben.”

Thomas Sabo

Das Schmuckstars-Team gratuliert herzlich zum Jubiläum und freut sich, Thomas Sabo im ersten Jahr der Verleihung als „Presenting Partner“ begrüssen zu dürfen!